Orgelwerkstatt Scheffler - Aktuelles PDF Drucken E-Mail

Aktuelles aus der Orgelwerkstatt

 

Nachruf Gerhardt Spallek

In der vergangenen Woche verstarb im gesegneten Alter von 94 Jahren der Orgelbaumeister Gerhard Spallek. Als Sohn unserer Stadt verdankt Frankfurt ihm die Fortsetzung der Orgelbautradition des Frankfurter Hoforgelbaumeisters Wilhelm Sauer ( 1831-1916).

Der Name „Wilhelm Sauer“ ist mit einer mehr als 130 jährigen Orgelbautradition in Frankfurt (Oder) verbunden. Wertvolle Instrumente von unschätzbarem Wert trugen seinen Namen von Frankfurter (O) aus in alle 5 Erdteile.

Gerhard Spalleks gesamtes berufliches Wirken war eng mit der Existenz der Firma W. Sauer verbunden.

Schon als 14-jähriger  begann er 1945 mit seinem Vater, Anton Spallek, in den ausgeräuberten Betriebsräumen in der Paul Feldner Straße, die übergangsweise als Entlausungsanstalt dienten, unter den primitivsten Voraussetzungen den Orgelbaustandort Frankfurt (Oder) wieder zu beleben.

Vom 14- jährigen Gesellen an, hat Gerhard Spallek alle Bereiche des Orgelbaus durchlaufen und sich 1962 zum  Orgelbaumeister qualifiziert.

1967 übernahm er die Leitung des „Frankfurter Orgelbaus Sauer“ als Geschäftsführer für die treuhänderisch verwaltete Helene Walcker Erbengemeinschaft Ludwigsburg.

Er leitete den Betrieb auch, als er 1972 vom kommissarisch verwalteten Privatbetrieb zum VEB Orgelbau überführt wurde.

Dabei ist ihm zu verdanken, dass der Name seines berühmten Gründers, „ W. Sauer“  auch bei der Umfirmierung zum VEB- Betrieb der Stadt Frankfurt (Oder) weiter erhalten blieb und unter seiner Leitung wieder nationales und internationales Gewicht bekam.

Zahlreiche Orgelneubauten zwischen 4  und über 50 Registern ( z.B. Frankfurter Konzerthalle)  gingen unter Spalleks  Leitung nicht nur nach Ost- und Westdeutschland,  sondern auch ins Ausland,  vor allem in die Konservatorien und Konzertsäle der damaligen Sowjetunion. Bis nach Nowosibirsk trugen sie den Namen „W. Sauer“ weiter  .

Dieser Name  stand für höchste Qualität,  Termintreue und Klangschönheit .

Es war in DDR-Zeiten nicht immer leicht , diese Ziele zu erreichen . Materialknappheit und unzuverlässige Lieferanten, waren Probleme, mit denen Spallek ständig zu tun hatte und die er in seiner konsequenten,  oft auch unkonventionellen Art, zu lösen wusste.

Mit seinen ca. 40 Mitarbeitern bildete er auch unzählige Lehrlinge zu hochqualifizierten Orgelbaugesellen und – meistern aus, die heute z. Teil als eigene Firmenchefs von  Deutschland bis Norwegen tätig sind.

Nach Reprivatisierung des Betriebes und Abwanderung des Firmensitzes nach Müllrose verließ auch Gerhard Spallek den Betrieb und war seither als Orgelsachverständiger für den „Bund Deutscher Orgelbauer“ tätig.

Heute lebt die Frankfurter Orgelbautradition in den beiden Orgelbaufirmen in Müllrose und Sieversdorf weiter, gegründet von Spalleks dankbaren ehemaligen Lehrlingen, die sich der 170 jährigen Tradition W. Sauer weiter tief verpflichtet fühlen.

Gerhard Spallek fehlt nun als väterlicher Freund, wohlwollender Begleiter und Berater . Unser Mitgefühl gilt seiner Familie.

Zu seinem Gedenken laden wir zu einem Orgelkonzert am 1.11.2025 um 17.00 Uhr in die  St. Gertraud ein.

 

Orgelwerkstatt Christian Scheffler GmbH , Geschäftsführung

 

* * *

 

Ein Monat, zwei Orgelweihen

Im Oktober 2025 werden gleich zwei Orgel nach einer Umfangreichen Restaurierung wieder in den Dienst gestellt.

Orgelweihe der Walcker Orgel Großrudestedt von 1907 (Informationen)

Orgelweihe der Kreutzbach-Sauer Orgel Sonneberg von 1925 (Informationen)

 

 

Werkstattkonzert 35 Jahre Orgelwerkstatt

Am 1. Advent 2025 findet um 16 Uhr in der Dorfkirche das Konzert anlässlich des 35. Geburtstages der Orgelwerkstatt Scheffler statt.

Es musiziert das Vokalensemble "Nobiles" aus Leipzig in einer charmanten, jugendlichen und sehr qualitätvollen Art.

Anschließend adventliches Beisammensein bei Rotwein und Schmalzstullen in der Orgelwerkstatt.


Fertigstellung und Orgelweihe der Walcker-Orgel Großrudestedt

Die umfangreichen Restaurierungsarbeiten an der Walcker-Orgel von 1907 wurden Anfang August 2025 abgeschlossen. Wer die einmaligen Klänge der Orgel nach über 30 Jahren des Schweigens einmal erleben möchte ist herzlich eingeladen zur Orgelweihe am 19. Oktober um 14 Uhr.

 

Zeitungsartikel über unseren Intonateur Tino Herrig

einen sehr guten Zeitungsartikel über unseren Chefintonateur und Gründungsmitglied der Firma Tino Herrig hat die ZEIT 2021 veröffentlicht. Diesen finden Sie hier

 

 

 


 


 

Gern möchten wir alle Musikfreunde der Frankfurter Kirchenmusik auf folgende Internetseite hinweisen:
http://www.frankfurter-kinder-und-jugendkantorei.de/ .